Kurzfassung Konzeption

Konzeption

Kurzfassung

 

05.06.2020

Überarbeitet am: 22.03.2021

 

 

Träger der Einrichtung

Markt Mähring

Großkonreuth Nr. 24

95695 Mähring

Tel: 09639/914017

 

  1. Bgm. Franz Schöner

 

Einrichtung

Kinderhaus Dorfpiraten

Großkonreuth Nr. 16

95695 Mähring

Tel: 09639/627

Email:

Homepage: www.kinderhaus-dorfpiraten-maehring.de

 

Anzahl der Gruppen:

2 Krippengruppe und 2 Kindergartengruppen

Insgesamt können 70 Kinder betreut werden im Alter von 1 bis 6 Jahren und Schulkinder von der 1. bis zur 4. Klasse nach der Schule.

 

Öffnungszeiten:

Montag bis Freitag von 7.00 Uhr bis 16.00 Uhr

 

Ansprechpartner:

Ilona Kilian (Leitung)

Christina Lippert-Kirschbaum (stellv. Leitung)

 
  1.  

 

Teilhaben von Anfang an

VERTRAUEN

SPIELEN

WACHSEN

In der Gemeinschaft mutig und stark die Welt entdecken!

Jeder Mensch ist einzigartig und hat eine eigene, individuelle Persönlichkeit von Anfang an. Das Kind erfährt seine Umwelt neugierig, wissbegierig und interessiert mit allen Sinnen. Im Spiel entdeckt und erobert das Kind unvoreingenommen seine Welt. In seinem eigenen Lerntempo möchte es aktiver Mitgestalter seiner Lernprozesse sein. Als Teil der Gemeinschaft möchte jeder als Individuum mit seinen Stärken wahrgenommen und akzeptiert werden. Die Eltern sehen wir als die wichtigsten Bezugspersonen und Experten für ihr Kind. Jede Familie ist einzigartig und besonders. Eine positive Beziehung zum Kind und eine wertschätzende Haltung den Eltern gegenüber ist die Grundlage unseres pädagogischen Handelns.

Damit Kinder von- und miteinander lernen können, legen wir großen Wert auf ein Wohlfühlklima. Mitsprache und Wahlmöglichkeiten sind der Grundstein, um für sich und andere Verantwortung übernehmen zu können. Deshalb hat Partizipation in unserer Einrichtung einen hohen Stellenwert. Durch eine anregende Lernumgebung und im ständigen Dialog miteinander können sich die Kinder in Bezug auf ihre Basiskompetenzen positiv entwickeln. Dadurch lernen sie den Umgang mit Veränderungen und Belastungen.  Unsere pädagogische Haltung zeichnet sich durch Wertschätzung, Akzeptanz, Toleranz, Respekt, Empathie, Achtsamkeit und Hilfsbereitschaft aus. Dabei stehen die Bedürfnisse und Interessen der Kind und deren Familien im Mittelpunkt unserer Arbeit, die sich durch eine offene Haltung auszeichnet. Vielfalt sehen wir als Chance zur Teilhabe aller Kinder am sozialen Bildungsprozess. Jeder ist uns willkommen.

Die grünen Gruppenzimmer

Damit die Kinder ihrem Explorationsdrang ausleben können, nutzen wir unsere drei Gärten als zusätzliche Räume, die sich ganz besonders dafür anbieten. Sie stehen zu jeder Zeit allen Gruppen zur Verfügung und können, sowohl gruppenübergreifend, als auch gruppenintern genutzt werden. Gerade weil sich unsere Einrichtung im ländlichen Bereich befindet, sind es die Kinder gewohnt, täglich draußen zu sein. Neben vielen Bewegungsmöglichkeiten bieten wir den Kindern zusätzlich Angebote während des Tages in den Gärten an. So haben die Kinder die Möglichkeit zur Natur- und Tierbeobachtung. Lupen, Beobachtungskästen und Mikroskope stehen den Kindern zur Verfügung. Auch bei der Gartenpflege können die Kinder mithelfen. Laubrechen, Schaufeln und Schubkarren laden dazu ein. In den Gärten haben die Kinder die Möglichkeit viele Materialerfahrungen zu sammeln. In Form von verschiedenen Holzbausteinen können die Kinder frei nach ihren Ideen bauen, Holz auf einer Werkbank bearbeiten und den Umgang mit Werkzeugen erlernen.

Prinzip der Lebenspraxis

Uns ist wichtig, dass wir die Kinder in alltägliche Vorgänge mit einbeziehen. Hierbei wird der Grundstein zur Alltagsbewältigung gelegt. Wir trauen den Kindern Aufgaben zu, bestärken sie und geben Hilfestellung, wenn nötig. Ganz nach dem Prinzip „So viel wie nötig und so wenig wie möglich“. Die Lebenspraxis beinhaltet alle Bildungsbereiche. Dabei eignen sich die Kinder wichtige Kompetenzen an, für sich selbst, für das soziale Miteinander und für das weitere Leben. Wir nutzen dabei alle Situationen, die sich uns im Alltag bieten und auch Gelegenheiten die sich spontan ergeben. Dafür nehmen wir uns genügend Zeit. Wie in allen anderen Bereichen, ist uns auch hier die Teilhabe aller Kinder wichtig. Wir sind uns hierbei unserer Vorbildhaltung bewusst und begleiten alles was wir tun sprachlich. Das Streben nach Autonomie jeden Kindes nehmen wir ernst, berücksichtigen es in unserer pädagogischen Arbeit und begleiten es zielführend. Zum Beispiel können die Kinder beim gemeinsamen Essen am Decken des Tisches beteiligt werden. Hierbei fließt der mathematische Bereich (Besteck zählen), der sprachliche Bereich (Dialog), die Wahrnehmung (Materialerfahrungen, Raum-Lageerfahrung), der motorische Bereich (Feinmotorik), der Bereich der Gesundheit (Umgang mit Lebensmittel, Hygiene), der soziale Bereich (Teamarbeit, etwas für die Gruppe tun) mit ein.

Schwerpunkte unserer pädagogischen Arbeit

Durch die Teilnahme am Bundesprogramm „Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ liegen unsere Schwerpunkte im Bereich der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung. Dazu nutzen wir jede Gelegenheit im Alltag, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, bieten eine Vielfalt an Materialien an, die die Kinder zum Sprechen anregen und geben den Kindern viele Möglichkeiten sich mitzuteilen z. B. Erzählkreise. Den Kindern steht eine eigene Bücherei zur Verfügung, in der sie sich mit den Eltern Bilderbücher etc. ausleihen können. Das Vorlesen in den Gruppen, aber auch in anderen Räumen hat bei uns einen hohen Stellenwert. Dazu laden wir auch die Eltern gerne ein. Neben der sprachanregenden Lernumgebung, achten wir im Team auf die gemeinsam erarbeitete Dialogqualität.

Da unsere Einrichtung inmitten einer wunderschönen Natur bestehend aus Wiesen, Kuhweide und Felder liegt, sehen wir einen weiteren Schwerpunkt im Bereich der Umweltpädagogik. Der positive Kontakt zum benachbarten Landwirt ermöglicht uns, spezifische Einblicke in die Landwirtschaft und die Haltung von verschiedenen Eulenvögeln zu erhalten. Viele Kinder, besonders in den Städten, haben oft nur sehr eingeschränkten Kontakt zu Natur. Das Leben wir in der heutigen Zeit überwiegend über die digitalen Medien dominiert. Das führt dazu, dass Kinder immer weniger über ihre Umwelt wissen. Deshalb ist es uns sehr wichtig, den Kindern sowohl Wissen über Natur und Umwelt zu vermitteln als auch die Liebe zur Natur zu wecken. Die Entwicklung einer positiven Haltung der Kinder zur Natur und Umwelt hängt ganz entscheidend davon ab, inwieweit Kinder Möglichkeiten zur Naturbegegnung haben. Deshalb möchten wir die vorhandenen Ressourcen nutzen, um den Kindern den Kontakt zur natürlichen Umgebung zu ermöglichen. Die Natur bietet unseren Kindern ein endloses Angebot an Anregungen, Spielmöglichkeiten und Entdeckungen z.B. Käfer und Schnecken beobachten, in Pfützen springen, auf Baumstämmen balancieren, Blumen pflanzen und bewässern usw. Aufgrund eigener Erfahrungen und Begegnungen mit Tieren und Pflanzen können Kinder unsere heimische Natur als etwas sehr Wertvolles und damit auch als etwas Schützenswertes erfahren und kennenlernen. Ebenso ist es uns wichtig, dass die Kinder bei uns einen sorgsamen Umgang mit Verbrauchsmaterialien wie z.B. Papier oder Wasser erlernen. Dabei übernehmen wir die Vorbildfunktion.

Neben den beiden Schwerpunkten unserer pädagogischen Arbeit, pflegen wir seit vielen Jahren eine Kooperation mit einem Partnerkindergarten aus Marienbad. Im Mittelpunkt unserer Partnerschaft mit der „Materska Skola“ in Marienbad stehen Vorurteile und sprachliche Barrieren abzubauen und gemeinsam die Grenzländer zu erkunden. Um den Kindern den Zugang zu einer fremden Sprache zu ermöglichen, bieten wir einen Tschechisch-Kurs an.  Unsere Freundschaft spiegelt sich auch in unserem großen Themengarten wieder. Auch hier ist die tschechische Sprache präsent. Allerding ist es in der Corona-Pandemie nicht möglich uns gegenseitig zu besuchen oder Kurse in Tschechisch anzubieten.

Rechtliche Grundlage

Unsere rechtlichen Aufträge sind die Bildung, Erziehung, Betreuung und der Kinderschutz. Als verbindliche Grundlage sehen wir die Arbeit mit dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan, das soziale Gesetzbuch und die UN-Kinderrechtskonventionen.

Stärken des Teams

Zu unseren Stärken im Team gehören Anpassungsfähigkeit und Flexibilität, Transparenz der pädagogischen Arbeit, regelmäßiger Austausch und eine Reflexion der pädagogischen Arbeit und der Arbeit im Team. Somit ist es uns möglich, auf Herausforderungen flexibel und kompetent den Alltag anzupassen.

Raumgestaltung

Neben dem strukturierten und geregelten Tagesablauf bieten wir den Kindern in der Freispielzeit vielfältige Möglichkeiten nach den Interessen und Bedürfnissen selbstbestimmend zu wählen. In der Raumgestaltung spiegeln sich die einzelnen Bildungsbereiche wieder. Jeder Gruppenraum ist ein Multifunktionsraum, der in kleine Themenbereiche aufgeteilt ist z. B. Puppenecke, Bauecke, Bilderbuchecke etc. Durch die Mitbestimmung der Kinder werden die verschiedenen Themenbereiche individuell nach ihren Wünschen gestaltet. Im Rahmen unserer räumlichen Möglichkeiten passen wir das Konzept der jeweiligen Kindergruppe an.  Die Gruppenräume bieten den Kindern ausreichend Platz sich spielerisch zu entfalten und ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Der Raum eröffnet den Kindern die Möglichkeit, auch selbstbestimmt über einen längeren Zeitraum ihren Interessen und Neigungen nachzugehen. Das Zimmer bietet auch Rückzugsmöglichkeiten, Bereiche zum Forschen und Ausprobieren, sich künstlerisch zu betätigen, Rollenspielmöglichkeiten und um soziale Kontakte zu pflegen. In der Kinderkrippe ist der Raum offener gestaltet, um den Kindern genügend Bewegungsmöglichkeiten zu schaffen und auch der Blickkontakt zur Bezugsperson ermöglicht wird. Darüber hinaus finden gemeinsame Lernaktivitäten in Kleingruppen statt. Somit können wir noch gezielter auf die Interessen und Stärken der Kinder eingehen. Die Kindergruppe wird so gewählt, dass die Kinder voneinander lernen und davon profitieren können. Dadurch minimieren wir die Gruppenstärke in den Stammgruppen. Für die Kinder ergibt sich eine entspannte Lernumgebung, in der sie sich konzentriert und in Ruhe ihrem Spiel und Tun widmen können. Dieses Konzept können wir auch auf ein gruppenübergreifendes Arbeiten erweitern, wenn es die Corona-Pandemie zulässt. Das gruppenübergreifende Arbeiten bietet den Kindern die Möglichkeit, Kontakt und Freundschaften auch außerhalb der Stammgruppe zu knüpfen und zu pflegen. Auch die Stärken der Eltern sehen wir als Chance, dies in unseren päd. Alltag mit einfließen zu lassen. Eine lebendige Zusammenarbeit ist uns sehr wichtig.

Materialauswahl

Die Auswahl der Materialien richtet sich nach den Bildungsbereichen. Dabei ist es uns wichtig, ein vielfältiges Angebot zu bieten, welche die Kinder einladen, eigenständig auszuprobieren, zu entdecken und zu lernen. Das Angebot orientiert sich am Alter, der Interessen und Bedürfnisse der Kinder. Die Materialauswahl setzt sich zusammen aus vorgefertigtem Spielmaterial, Alltagsgegenständen und Materialien aus der Natur. Das Material ist auf Augenhöhe präsentiert und für jedes Kind zugänglich. Einzelne Wanddokumentationen in den Räumen bieten den Kindern Orientierung und Anregung zum selber tun. „Sprechende-Wände“ laden zum Dialog ein und schaffen Gesprächsanregungen.

Tagesablauf

Unser Tagesablauf richtet sich nach einer festen Struktur, die das Grundgerüst unseres pädagogischen Alltags darstellt. Diese feste Tagesstruktur gibt dem Kind Sicherheit und Orientierung im Tagesablauf. Die feste Struktur besteht aus Ankommenszeit, Morgenritual, Freispielzeit und Abholzeit.

Am Morgen ist es uns wichtig, dass die Kinder Zeit zum Ankommen haben, persönlich begrüßt werden und auch der tägliche Austausch mit den Eltern stattfindet. Ankommen bedeutet, sich orientieren, Wertschätzung zu erfahren und Kontakt aufzunehmen.

Begrüßung

Jedes Kind wird persönlich begrüßt, indem wir in Augenhöhe des Kindes Blickkontakt aufnehmen und es beim Namen nennen. Dabei geben wir dem Kind genügend Zeit, um sich von der Bezugsperson (Eltern) zu verabschieden und begleiten es hierbei. Je nach Situation bieten wir dem Kind Möglichkeiten an, um die Verabschiedung und das Loslösen zu erleichtern. Wir gehen auf das Kind zu und vermitteln ihm: „Schön dass du da bist!“  Weinende Kinder erfahren Trost und Sicherheit durch unsere Nähe und Aufmerksamkeit. Allerdings respektieren wir auch den Wunsch des Kindes, wenn es keine Unterstützung möchte. Dabei achten wir auf die Körpersignale des Kindes. Wegen der Hygienevorschrift begrüßen wir uns nicht mit Händeschütteln. Es ist uns auch ein Anliegen, die Persönlichkeitsrechte des Kindes zu wahren. Ein Gruß wird nicht erzwungen. Aber wir vermitteln dem Kind, dass uns eine Begrüßung wichtig ist, indem wir zum Kind als erstes „Guten Morgen“ sagen. Dies ist eine Selbstverständlichkeit für uns. Auch den Eltern gegenüber. Anschließend begleiten wir das Kind, Anschluss beim Spielen zu finden. Wir unterstützen es, wenn nötig, den Kontakt zu anderen Kindern zu finden oder bieten uns selbst als Spielpartner an, wenn es gewünscht wird. Die Begrüßung ist auch eine wichtige Zeit für kurze Gespräche mit den Eltern über die Befindlichkeit des Kindes und Informationsaustausch. Auch hier wenden wir uns den Eltern zu, sind präsent und freundlich. Wir begrüßen die Eltern und haben ein offenes Ohr für ihre Anliegen und Wünsche.

Den Tag beginnen wir gemeinsam im Morgenkreis. Zum festen Ritual gehört: Begrüßung, Gebet, Anwesenheit, Kalender, individuelles Angebot und besprechen des Tages. Beim individuellen Angebot werden die Wünsche der Kinder respektiert. Morgenritual bedeutet: die eigene Meinung vertreten, Ideen einzubringen, Raum zum Erzählen, Wir-Gefühl und Gemeinschaft erleben, Lernangebote frei zu wählen. Wir legen Wert darauf, dass alle Kinder anwesend sind.

Nach dem Morgenkreis bzw. der gemeinsamen Brotzeit (Krippengruppe) beginnt die Freispielzeit, in der verschiedene Akzente gesetzt werden. Die Kinder dürfen selbst entscheiden, was sie spielen, mit wem sie spielen und wo sie spielen. Wir bieten den Kindern vielfältige und abwechslungsreiche Anreize durch Spielmöglichkeiten, Materialien, Funktionsecken und wecken dadurch Interessen und Fähigkeiten. Das Spiel ist grundlegende Lebens- und Lernform des Kindes. Kinder lernen von- und miteinander. Grundsätzlich nützen wir die Freispielzeit zur Beobachtung um die Interessen, Bedürfnisse und Stärken der Kinder wahrzunehmen und entsprechend darauf zu reagieren.

Abholen bedeutet, den Tag gemeinsam zu beenden und sich gegenseitig zu verabschieden. Die Abholzeit dient auch zum persönlichen Austausch zwischen Eltern und Personal.

So wie die Begrüßung ist auch die Verabschiedung ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Beim Verabschieden ist uns wichtig, dass dem Kind die Möglichkeit gegeben wird, sein aktuelles Spiel zu beenden. Das Aufräumen zum Schlusskreis in den Kindergartengruppen stellt ein klares Ende der Kinderhauszeit dar. Auch hier begleiten wir die Kinder beim Aufräumen und geben Anleitung, wenn nötig. Im Anschluss wird sich Zeit genommen für kurze Gespräche über den Tag und eine Vorschau für den nächsten Tag gegeben. Wünsche, Kritik und Probleme der Kinder werden angesprochen und gemeinsam nach Lösungen gesucht. Der Abschlusskreis wird mit einem Ritual in Form eines Schlussspruches oder eines Liedes beendet. In der Krippengruppe findet kein Schlusskreis statt. Hier wird gemeinsam mit den Kindern aufgeräumt. Das Aufräumen wird mit einem Lied oder einem Glockenton signalisiert. Dann beginnt das Mittagessen oder die Schlafenszeit oder die Kinder werden abgeholt. Auch hier achten wir darauf, dass wir zu jedem Kind Blickkontakt auf Augenhöhe haben und es persönlich verabschieden. Auch hier gilt wieder, die Verabschiedung soll kein Zwang für das Kind sein. Wir verabschieden uns als erstes vom Kind und vermitteln somit, dass es uns wichtig ist. Auch im Garten ist uns das Beenden des Spiels durch aufräumen wichtig. Deshalb achten wir auch sehr darauf.

Die Verabschiedung nutzen wir auch noch für kurze Gespräche mit den Eltern. Wir nehmen uns Zeit, Feedback zu geben oder um Befindlichkeiten des Kindes oder Informationen auszutauschen. Wenn die Zeit nicht ausreichend ist, gerade bei Sorgen, bieten wir Gesprächstermine an. Wir achten immer auf eine persönliche Übergabe des Kindes an einen Elternteil oder die abholberechtigte Person. Eine freundliche und wertschätzende Verabschiedung ist uns eine Selbstverständlichkeit.

Portfolio

Im Portfolio steckt die Entwicklung und der persönliche Lernweg des Kindes. Die Arbeit am Portfolio beginnt am ersten Tag des Kindes im Kinderhaus und endet mit der Einschulung. Es zeigt eine zielgerichtete Sammlung an Werken des Kindes, in dem Lernfortschritte dokumentiert und reflektiert werden. Ziel des Portfolios ist, den Alltag des Kindes darzustellen, das was es gerne macht und wie das Kind lernt. Alle Aktivitäten im Kinderhaus geschehen in einem Zusammenhang und haben großen Einfluss darauf, wie sich das Kind entwickelt, lernt und wie es wächst. Dabei bestärken und motivieren wir das Kind, dass das was das Kind tut, sinnvoll ist.

„Ich kann!“ „Ich will!“ „Das geht!“ „Das macht Spaß!“

Unsere Aufgabe konzentriert sich auf das Spielen, das Wohlfühlen und das Lernen des Kindes. Kinder machen Aktivitäten, weil sie ihre Umwelt dazu anregt und weil sie mit ihren inneren Zielen übereinstimmt. Das WIE und das WAS spiegelt sich in der Dokumentation im Portfolio. Wie lernt das Kind z. B. durch Beobachtung oder Ausprobieren und was interessiert das Kind besonders, was möchte es gerade lernen z. B. probiert sich im selbstständigen Anziehen. Es ist das Einzigartige jedes einzelnen Kindes, das interessant für uns ist. Es ist der Alltag, der wichtig ist und wo das Einzigartige geschieht. Das halten wir im Portfolio fest.

Die Arbeit mit dem Portfolio stützt sich auf ein Konzept, das wir passend zu unserer täglichen Arbeit entwickelt haben. Uns ist besonders wichtig, dass es so angelegt ist, dass es leicht verständlich für das Kind ist. Es wird vorher dem Kind erklärt, ist mit Bildern gekennzeichnet, so dass sich das Kind schnell zurechtfinden kann. Zum Inhalt gehören individuelle Informationen über das Kind z. B. wie alt bin ich, wo wohne ich, meine Familie, meine Freunde, Lerngeschichten und Geschichten über mich. Bei der Gestaltung ist das Kind mit einbezogen und entscheidet auch, was in das Portfolio soll. Darin sehen wir eine Notwendigkeit. Während der Gestaltung mit dem Kind, nutzen wir auch die Gelegenheit, den Inhalt zu reflektieren. Das Kind berichtet, was es gemacht hat, was es gelernt hat und was es noch lernen möchte. Auch die Eltern haben die Möglichkeit an der Gestaltung mitzuwirken. Wie schon erwähnt ist die Familie im Portfolio enthalten. Im Laufe der Kinderhauszeit verändert sich das soziale Umfeld des Kindes z. B. Familienzuwachs, evtl. ein Haustier oder Oma und Opa usw. Welche zusätzlichen Kontakte werden gepflegt, ist das Kind im Turnverein, Ballett oder Fußball usw. Das ist von großer Bedeutung für das Kind und gehört zum Portfolio dazu.

Das Portfolio hilft nicht nur uns Fachkräften die Lernentwicklung mit dem Kind zu reflektieren und Anregungen zu schaffen, es fördert auch die Zusammenarbeit und Kooperation mit den Eltern auf einer partnerschaftlichen Beteiligung an der Bildung des Kindes. Als Gesprächsgrundlage für die Entwicklungsgespräche ist das Portfolio besonders anschaulich und verständlich für die Eltern, da es den momentanen Stand des Kindes in der Entwicklung wieder spiegelt. Zusätzlich erhalten die Eltern einen Einblick in den Alltag des Kindes, die Vorlieben und das Wohlbefinden.

Am Ende der Kindergartenzeit bekommt das Kind das Portfolio als Sammlung von Erlebnissen und besonderen Entwicklungsschritten als Erinnerungsschatz mit nach Hause.

 

Bildungs-und Erziehungspartnerschaft mit den Eltern digital

Grundsätzliches zur Digitalisierung in unserem Haus:

An erster Stelle steht das persönliche Gespräch von „Angesicht zu Angesicht“. Die Corona- Pandemie hat uns gelernt, dass wir zeitgemäße Antworten finden müssen, wenn persönliche Treffen untersagt sind. Dazu haben wir uns als Einrichtung auf dem Weg gemacht verschiedene digitale Kommunikationswege anzubieten, damit wir unseren partnerschaftlichen Dialog mit den Eltern, zur Bildung und Erziehung der Kinder fortsetzen können, auch in Zeiten eines Betreuungsverbotes.

Es ist uns wichtig, unsere Verbundenheit mit den Familien über die zeitlichen Räume hinweg zu erhalten und mitzugestalten, weil wir der Meinung sind, dass wir die Familien damit unterstützen und für die Kinder ein kleines Signal von Normalität und Kontinuität nach Hause senden. Diese Kontaktpflege und Zuwendung über den direkten Kontakt hinaus, erleichtert den Neuanfang nach einer langen Pause vom Kinderhaus. Hierfür sind die Kinder auf eine funktionierende partnerschaftliche Zusammenarbeit ihrer Eltern mit dem pädagogischen Personal im Kinderhaus angewiesen. Denn die Nutzung digitaler Medien ist Kindern im Vorschulalter ohne Hilfe nicht, bzw. nur sehr eingeschränkt möglich.

Nach der 1. Schließung im Frühling 2020 haben wir festgestellt, wie glücklich die Kinder sind, wieder in das Kinderhaus kommen zu dürfen. Uns wurde bewusst, wie sich die Kinder vor allem nach ihrer gewohnten Umgebung, ihren Spielkameraden, dem päd. Personal und strukturierten Tagesabläufen sehnten. Für unsere Einrichtung ist dies Ansporn individuell passende Möglichkeiten zu entwickeln, um digital in den Familien präsent zu sein, sofern es dem Wunsch und dem Bedürfnis der jeweiligen Familie entspricht. Dazu sind wir im ständigen Austausch mit anderen Einrichtungen und nutzen Fortbildungen und Fachliteratur.

Wir gehen davon aus, dass auch in Zukunft digitale Kommunikation zwischen den Eltern und Kinderhaus die Bildungs- und Erziehungspartnerschaft wesentlich mittragen und prägen wird. Dabei steht ein gewissenhafter Umgang mit den persönlichen Daten der Eltern an erster Stelle und deren Schutz hat immer oberste Priorität. Derzeit können wir folgende digitale Angebote machen:

Kita-Info-App

Das wichtigste Medium um mit den Eltern kommunizieren zu können ist die Kita-Info-App. Hier findet man stets die aktuellen Informationen sowohl für die Gruppe, die das Kind besucht, als auch über unsere gesamte Einrichtung. In der Corona-Pandemie z.B. die Regeln der Notbetreuung und schrittweise Öffnung nach einem Lock-down. Weiter bieten wir gruppeninterne Nachrichten, Einsicht in den päd. Alltag oder welche Projekte gerade interessant sind.

Im Falle eines Lock-down stellen wir die Piratenpost, die im Frühjahr 2020 für die Kinder entstanden ist, für alle Altersgruppen unseres Hauses, Anregungen und Ideen zur Verfügung, um die Zeit zu Hause mit dem Kind gestalten und nutzen zu können. Gerne richten wir unsere Angebote an den Bedürfnissen der Kinder aus und sind dankbar für Mitteilungen seitens der Eltern. Auf dies Weise gelingt es uns online dem Kind passgenaue – Beschäftigungsangebote, wie z.B. Bastelanregungen, Ausmalbilder, Experimente, Rezepte usw. zur Verfügung zu stellen. Natürlich bieten wir auch den postalischen Weg an, den die Kinder besonders lieben. Gemeinsam einen Brief vom Kinderhaus mit den Eltern zu öffnen wurde zum Ritual in vielen Familien. Zugangsdaten, Datenschutzerklärung und ein Erklärvideo zur richtigen Installation sind in der Informationsmappe enthalten.

Telefon und E-Mail

Natürlich kann man uns (fast) jederzeit anrufen, um aktuell auftretende Fragen zu klären, Anliegen zu besprechen, Termine zu vereinbaren usw. Das Telefon steht uns während des Lock-down auch für Entwicklungsgespräche zur Verfügung. Auch nutzen wir Telefongespräche, um persönlich Kontakt zu den Familien aufzunehmen. Um ungestört und im erforderlichen Zeitrahmen ein Entwicklungsgespräch führen zu können, bitten wir um eine vorherige Terminabsprache. Wer unsere Kita-Info-App nicht nutzen möchte, dem steht E-Mail zur Verfügung. Auch wir nutzen gerne diesen schnellen und unkomplizierten Weg persönliche Informationen auszutauschen. Jedoch müssen wir bei datenschutzrechtlichen Vorgaben auf den postalischen Weg zurückgreifen.

Der virtuelle Raum

Befindet sich momentan noch in der Ausprobierphase. Im Team haben wir angefangen, und nutzen diese Möglichkeit der Videokonferenz, um uns gegenseitig auszutauschen und wichtige Teamsitzungen abhalten zu können. Aktuell arbeiten wir mit dem Webkonferenzsystem „Zoom“.

 

Homepage

Auf der Homepage stehen allen Interessierten stets die aktuellsten Informationen rund um das Kinderhaus bereit. Informationen über unser Team, Räumlichkeiten, Termine, Schließzeiten und Elternbeirat. Zusätzlich findet man auch hier die Kurzfassung unserer Konzeption, Piraten-ABC, und ganz wichtig, die Regeln während eines Corona-Lock-down. In einem passwortgeschützten Bereich haben die Eltern die Möglichkeit, Fotos von den Aktivitäten und Feiern, an dem ihr Kind teilnahm, herunterzuladen. Die Zugangsdaten werden persönlich mitgeteilt.

Eltern als Mitgestalter

Durch die Sprach-Kita werden die Eltern bei vielen Themen einbezogen und animiert, sich einzubringen. Gleichzeitig greifen wir die Wünsche und Ideen der Eltern im Rahmen unserer Möglichkeiten auf und integrieren sie in den pädagogischen Alltag z.B. war es ein Wunsch der Eltern einen Obstteller für die Kinder anzubieten. Gemeinsam wurde erfolgreich nach einer Möglichkeit zur Umsetzung gesucht. Durch regelmäßige Befragungen haben die Eltern die Möglichkeit, schriftlich ihre Wünsche und Meinungen zu äußern. Dies fließt in unsere Planung und Konzeptionsentwicklung der Einrichtung mit ein. Die Eltern haben das Recht Beschwerden vorzubringen. Wir nehmen die Anliegen der Eltern ernst und suchen gemeinsam nach einer Lösung. Dabei legen wir auf einen persönlichen und direkten Austausch wert.

 

Personaleinteilung

Um dieses Konzept umzusetzen und eine qualitativhochwertige pädagogische Arbeit leisten zu können, sind in allen Gruppen jeweils drei Fachkräfte tätig. 

Schiffsmäuse (Kinderkrippe)

1 Erzieherin, 2 Kinderpflegerinnen

Christina Lippert-Kirschbaum, Laura Schinagl und Bianca Schüßler

Seepferdchen (Kinderkrippe)

2 Erzieherinnen, 1 Kinderpflegerin

Kathrin Plonner, Theresa Fröhlich und Cornelia Dietz

Seebären (Kindergarten)

2 Erzieherinnen, 1 Kinderpflegerin

Susanne Zoller, Ilona Kilian und Michaela Völkl

Schatzinsel (Kindergarten)

1 Erzieherin, 2 Kinderpflegerinnen

Leonie Grillmeier, Sandra Frötschl und Stefanie Weidhas

 

Anmeldeverfahren

Alle Familien im Gemeindebereich bekommen von uns schriftlich eine Voranmeldung zugesendet. Die endgültige Platzvergabe richtet sich nach festen Kriterien der Satzung des Trägers (z.B. Anmeldedatum, Berufstätigkeit, Alleinerziehend). Beim Anmeldegespräch wird die Anmeldung und der Betreuungsvertrag besprochen und ausgehändigt.

Damit die Eltern einen Einblick in unsere Einrichtung und dem pädagogischen Alltag erhalten, laden wir sie zu einem Informationsabend ein. Die Eltern haben die Möglichkeit mit einer Führung die Räume und das Personal kennenzulernen und erhalten auch einen Einblick in den Tagesablauf. Für offene Fragen stehen die Fachkräfte zur Verfügung.

Zusätzlich laden wir die Eltern zu einem Erstgespräch ein, um Informationen über das Kind, die Familie und das familiäre Umfeld zu erhalten.  Beim Erstgespräch wird auch die Eingewöhnung besprochen. 

Ein Formular zur Anmeldung gibt es auch auf unserer Homepage zum Herunterladen.

 

Eingewöhnung

Die Eingewöhnung ist angelehnt an das Berliner Modell. Das Kind kommt mit einer Bezugsperson für zwei Stunden in die Einrichtung. Eine feste Betreuungsperson kümmert sich um das Kind und ist auch Ansprechpartner für die Eltern. Täglich wird die weitere Vorgehensweise mit den Eltern bei der Verabschiedung besprochen. Wenn sich das Kind von der Bezugsperson löst und erste Kontakte zur Betreuungsperson zulässt, kann der erste Trennungsversuch für kurze Zeit unternommen werden. Wichtig eine klare Verabschiedung durch die Bezugsperson (Elternteil), der in der Einrichtung bleibt. Der Zeitpunkt und die Dauer der ersten Trennungsversuche richten sich grundsätzlich nach dem Verhalten und Reaktionen des Kindes, weil jedes Kind individuell die neue Situation und Trennung erlebt. Wenn das Kind sich wohl fühlt und die zwei Stunden stabil ohne die Bezugsperson in der Einrichtung verbringen kann, wird die Zeit verlängert. Somit wird das Kind nicht überfordert und kann den Tag mit positiven Erlebnissen erleben.